UNSERE BLINDENSCHULE
Das Holzkreuz auf dem Tisch
In dieser Passionszeit gedenken wir wieder besonders der Leiden unseres Herrn Jesus Christus. Wir danken Ihm dafür, dass Er Sein Leben für uns gab, damit „alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ (Joh. 3,16) Das ist auch die Botschaft, die wir als Ev. Karmelmission in der Welt des Islam den Menschen weitersagen. Wir freuen uns sehr über jeden Muslim, der zum Glauben an Jesus Christus findet. Leider bringt die Entscheidung für Jesus oft auch schwierige Konsequenzen mit sich – es kommt zu Druck, Ausgrenzung und Verfolgung. Die tragische Tatsache der Verfolgung um des Glaubens willen hat Jesus bereits im Neuen Testament angesprochen: Glücklich zu preisen seid ihr, wenn man euch um meinetwillen beschimpft und verfolgt und euch zu Unrecht die schlimmsten Dinge nachsagt (Matthäus 5,11 NGÜ).
Jarina* ist eine Schülerin im Nachhilfezentrum von Br. Faizan* in Nordindien, die Verfolgung wegen ihrer Entscheidung für Jesus bereits mehrfach erlebt hat (wir berichteten über Br. Faizans Nachhilfezentrum und über Jarina bereits hier, hier und hier). Jarina stammt aus einem armen, muslimischen Elternhaus. Seit einigen Jahren besucht sie regelmäßig das Nachhilfezentrum von Br. Faizan. Hier bekommt sie nicht nur wertvolle Unterstützung bei ihrer Schuldbildung, sondern sie hat auch Jesus Christus kennengelernt. Br. Faizan berichtet:
„Jarina liebt Jesus. Sie liest viel in ihrem Neuen Testament, das sie immer bei sich trägt, und singt gerne Lieder für Jesus. Wann immer es ihr möglich ist, besucht sie unsere Gottesdienste am Sonntagabend. Obwohl sie erst 19 Jahre alt ist, hat sie bereits einen festen Glauben und eine erstaunliche geistliche Reife entwickelt.
Im letzten März standen Jarinas Abschlussprüfungen in der Schule an. An ihrem ersten Examenstag nahm sie ihre Stifte, Ihre Schreibunterlagen sowie ein kleines Holzkreuz, das wir ihr geschenkt hatten, mit in die Examenshalle. Während sie die Prüfungsfragen beantwortete, legte sie das Holzkreuz vor sich auf den Tisch. Einer der beaufsichtigenden Lehrer bemerkte das Kreuz. Nach Ende der Prüfung sprach er Jarina darauf an:
‚Warum legst du ein Kreuz auf deinen Tisch? Du bist doch Muslima!‘
‚Ich liebe Jesus‘, erwiderte Jarina. ‚Es ermutigt mich, das Kreuz anzublicken. Darum trage ich es immer bei mir.‘
Der Lehrer war überrascht von ihrer Antwort. Schnell verbreitete sich zuerst im Lehrerkollegium, dann auch unter der Schülerschaft und schließlich in ihrem ganzen Dorf die Nachricht: ‚Jarina ist Christin geworden!‘ Es folgte ein Aufruhr. Die Wut der Dorfbewohner und ihrer Angehörigen richtete sich nicht nur gegen Jarina, sondern auch gegen mich und meine Mitarbeiter im Nachhilfezentrum. Man möchte nun ‚geeignete Maßnahmen‘ gegen uns ergreifen.
Laut verlässlicher Information, die uns vorliegt, planen die Eltern und Brüder von Jarina außerdem, sie nun zwangsweise an einen muslimischen Mann zu verheiraten. Sie sehen das als eine ‚Lösung‘ für Jarina an. Bitte beten Sie mit für den Schutz unserer Mitarbeiter, aber insbesondere auch für Jarina, dass Gott sie in dieser Situation bewahrt. Und dass Er ihr hilft, immer wieder aufzusehen auf das Kreuz – auf Jesus.“
*Name geändert
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- Indien, Schulprojekt
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