UNSERE BLINDENSCHULE
Schwester Jasmine wird verfolgt
Verfolgung gehört zum Alltag unserer Glaubensgeschwister in der Welt des Islam. Unser treuer Herr schenkt ihnen inmitten der Bedrängnis Mut und Trost. Sie erfahren ganz real, warum sie bei ihren Landsleuten verhasst sind: „…weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt.“ Mit diesem Vers aus Johannes 15,19 begann Br. Amrish*, unser einheimischer Mitarbeiter in Nepal kürzlich seinen Bericht:
„Liebe Missionsfreunde, unsere Glaubensgeschwister aus islamischem Hintergrund in der Terai-Region sind in ihren Dörfern großer Verfolgung ausgesetzt. In dieser Region leben mehr als 95% der Muslime Nepals. Wer hier als Muslim zum Glauben an Jesus Christus findet, begeht zwei Verbrechen gleichzeitig. Er ist in den Augen der Muslime ein Abtrünniger, ein Verräter und ein Feind Allahs! Er gilt aber auch nach den Gesetzen Nepals als ein Straftäter. Denn der Staat verbietet seit 2018 jeglichen Religionswechsel.
Vor zwei Tagen ging unsere Glaubensschwester Jasmine* auf dem Bazar ihres Dorfes einkaufen. Sr. Jasmine war früher Muslimin. Ihr Mann ist vor 8 Jahren an einer schweren Krankheit gestorben. Sie hat drei Kinder. Sie betreibt einen kleinen Lebensmittelladen in ihrem Dorf. Viele Muslime kaufen nicht mehr bei ihr ein, seit sie Christin ist.
Ein islamischer Führer namens Hussain* erkannte Sr. Jasmine und begann sie zu beschimpfen und zu verfluchen. Er schrie sie mit den Worten an: ‚Schämst du dich nicht, Allah und seinen Gesandten Mohammed zu verraten? Du hast den Ruf unseres ganzen Dorfes beschmutzt! Wie konntest du es wagen, den Islam, die einzig richtige Religion, zu verlassen?‘
Sr. Jasmine blieb ruhig und sagte: ‚Es war nicht meine Planung, Christin zu werden, sondern es ist der Wille Gottes, dass ich meinem Heiland Jesus Christus nachfolge, der mir meine Sünden vergeben und ewiges Leben geschenkt hat.‘
Diese mutige und klare Antwort trieb den islamischen Führer in einen Wutanfall. Er rief alle Muslime auf dem Markt auf, „diese ungläubige Frau“ zu bestrafen. Es kamen mehrere junge Muslime mit Bambusstöcken. Sr. Jasmine rannte um ihr Leben und flüchtete in die Hütte einer älteren Frau. Die alte Dame hatte Mitleid mit ihr und versuchte, die jungen Männer zu beruhigen. Die jungen Muslime waren aber außer sich vor Wut. Sie schlugen mit ihren Bambusstöcken auf die alte Frau ein. Durch den Lärm gestört, kamen viele Nachbarn aus ihren Häusern und hinderten den Mob daran, noch mehr Unheil anzurichten.
Auch nachdem die alte Frau ins Krankenhaus eingeliefert wurde, blieben die Angreifer vor ihrer Hütte stehen. Sr. Jasmine rief mit ihrem Mobiltelefon unseren Radioevangelisten Pastor Devdas an und bat ihn, die Polizei über den Vorfall zu informieren. Danach machte sich Br. Devdas sofort auf den Weg.
Als Br. Devdas im Dorf ankam, wurde er von der Polizei gestoppt. Er durfte nicht weiterfahren. Der Polizeikommissar sagte: ‚Die jungen Muslime im Dorf sind sehr aufgebracht. Mit ihrem Besuch würde alles noch schlimmer werden. Wir können dann die Lage nicht mehr kontrollieren. Fahren Sie zurück!‘ Der Kommissar versprach, die Polizei würde die verfolgte Frau vor weiteren Angriffen der Muslime schützen.“
Sr. Jasmine wird von ihren eigenen Nachbarn und Verwandten angefeindet, weil sie an Jesus Christus glaubt. Br. Amrish bittet uns, für sie zu beten. Er schreibt: „Sr. Jasmine machte eine schwere Zeit durch. Sie will aber in ihrem Dorf bleiben. Sie sagt: ‚Ich bin hier mit vielen Musliminnen im Kontakt. Wer soll mit ihnen über unseren Herrn sprechen, wenn ich umziehe? Auch die Muslime, die mich verfolgen, müssen von Jesus hören.‘“
Wir danken Gott, dass er unseren Glaubensgeschwistern in der islamischen Welt den Mut schenkt, inmitten von Verfolgungen auszuharren.
*Name geändert