UNSERE BLINDENSCHULE
Der Christusmarsch findet wieder statt!
In der Vergangenheit hatten die Christen im Sudan unter dem Diktator Omar al-Baschir ein einziges Mal im Jahr die Möglichkeit, mit Traktaten und Evangelien auf die Straße zu gehen und diese weiterzugeben: An Weihnachten. In den letzten sieben Jahren der Amtszeit von Omar al-Baschir war auch dieser jährliche Christusmarsch verboten worden. Als vor einigen Jahren unser Mitarbeiter Br. Amir* und sein Team es trotzdem wagten, einen Christusmarsch durchzuführen, wurden sie von der Polizei zusammengeschlagen.
Im April 2019 wurde Omar al-Baschir nach monatelangen öffentlichen Protesten vom Militär gestürzt. Die Christen im Sudan wussten jedoch nicht gleich, ob sie sich über die politischen Entwicklungen freuen sollten oder nicht. Zwar waren sie vom Diktator al-Baschir brutal verfolgt worden, allerdings war in manchen arabischen Ländern die Lage für Christen nach dem Sturz der Regierung im Rahmen des sogenannten „Arabischen Frühlings“ ab 2011 sogar noch schlimmer geworden.
In den Folgemonaten kam es jedoch im Scharia-Staat Sudan zu erstaunlichen Verbesserungen für die Christen! Die Übergangsregierung suchte offiziell den Austausch mit der bis dahin verachteten christlichen Minderheit. Zum ersten Mal wurde eine christliche Ministerin als Teil der Übergangsregierung eingeschworen. Und: Am 23.12.2019 konnte der Christusmarsch wieder stattfinden!
Vor einigen Jahren noch hatte die Polizei auf unsere Mitarbeiter und Geschwister vor Ort eingeprügelt, als diese versuchten, den Christusmarsch durchzuführen. Jetzt fuhr ein Polizeimotorrad vorne weg und machte den Weg frei! In einer Atmosphäre der Freude konnten unsere Mitarbeiter und freiwilligen Helfer am 23. Dezember letztes Jahr in mehreren sudanesischen Städten mehr als 40.000 Exemplare des Lukas- und Johannesevangeliums auf den Straßen und Märkten an Muslime verteilen.
*Name geändert
Die Arbeit der Karmelmission im Sudan wird ermöglicht durch die Gebete und Spenden unserer Missionsfreunde!