UNSERE BLINDENSCHULE
Das Evangelisieren von zwei Deckenmachern endet auf der Polizeistation!
In Nepal ist unser Mitarbeiter Br. Amrish* mit seinem Team weiterhin dabei, Muslimen in diesem Himalaya-Staat das Evangelium weiterzusagen.
Br. Amrish berichtet: „Zwei muslimische Deckenmacher klopften bei uns hier in Kathmandu an die Tür. Das Herstellen von Baumwolldecken in Handarbeit wird bei uns überwiegend von Muslimen ausgeübt. Diese Handwerker und Händler führen die Baumwolle als Rohmaterial auf ihren Reisen mit. Soll eine Decke hergestellt werden, wird die Baumwolle mit Hilfe eines Stocks weichgeschlagen.
Vor den Augen des Kunden und nach seinen Wünschen wird die flauschige Baumwolle nun in einen Deckenumschlag fest eingenäht. Diese zwei Deckenmacher, Mohammed* und Safi*, klopften also an unsere Tür und boten uns ihre handwerklichen Dienste an. Da mehrere unserer Decken zerschlissen und kaputt waren, baten wir sie, für uns zwei Decken anzufertigen. Während sie an der Arbeit waren, kamen wir freundschaftlich miteinander ins Gespräch. Sie erzählten uns von ihrem Handwerk, das schon über viele Generationen hinweg in ihren Familien ausgeübt wird. Es stellte sich heraus, dass sie aus dem Süden Nepals stammen.
Mir war es ein Anliegen, mit ihnen über Jesus zu sprechen. ‚Habt ihr jemals von Jesus gehört?‘, fragte ich sie. ‚Ja, sicher‘, antworteten sie. ‚Wir kennen Jesus (Isa) aus unserem muslimischen Glauben. Er war einer der Propheten des Islam. Der letzte Prophet des Islam war Mohammed, und ihm folgen wir nach.‘ ‚Jesus war mehr als ein Prophet‘, erwiderte ich. ‚Er ist Herr und Retter und er kam als Sohn Gottes in diese Welt, um uns von unseren Sünden zu retten.‘ Ich erklärte ihnen das Evangelium und schenkte ihnen unseren Wandkalender mit Bibelversen, sowie einige unserer evangelistischen Büchlein.
Als sie gerade wieder gehen wollten, sagte einer von den beiden, Mohammed, zu mir: ‚In unserem Viertel hier in Kathmandu, wo wir wohnen, leben noch mehr Muslime. Es wäre schön, wenn ihr auch diese besuchen könntet und ihnen diese Botschaft erzählt und auch sie Kalender und Literatur von euch bekommen könnten.‘ Ich versicherte ihm, dass ich dieser Einladung gerne Folge leisten würde. Ein paar Tage später machten mein Bruder und ich uns auf den Weg, um Mohammed und einige seiner muslimischen Deckenmacher-Freunde zu besuchen. Zu sechst saßen wir zusammen und unterhielten uns in freundschaftlicher Atmosphäre. Ich erzählte ihnen die Gute Nachricht von Jesus Christus und verteilte auch an Mohammeds Freunde unsere Kalender und Schriften.
Die friedliche Atmosphäre wurde vom plötzlich eintretenden örtlichen Moscheevorsteher unterbrochen. Beim Eintreten erblickte er uns und sah die muslimischen Arbeiter mit Literatur in der Hand dasitzen. ‚Was macht ihr denn hier? Zeigt mir diese Literatur! Dies sind ja christliche Kalender und christliche Literatur! Warum verteilt ihr die an Muslime? Ihr seid üble Missionare! Ihr wollt Muslime zu Christen machen! Das ist illegal!‘, schrie er. Die Situation fing an, gefährlich zu werden. Der Mullah hatte bereits andere Muslime herbeigerufen. Ein Mob bildete sich und wurde immer größer. Man scheuchte uns auf die Straße und begann handgreiflich gegen uns zu werden.
‚Was ist denn hier los?‘ Eine Polizeistreife wurde auf das laute Geschrei der ungewöhnlichen Menschenansammlung aufmerksam. Wir wurden festgenommen und zur örtlichen Polizeiwache gebracht. Der Mullah und seine muslimischen Unterstützer beschuldigten uns, wir würden versuchen, Muslime zu Christen zu machen. Sie forderten den örtlichen Polizeikommissar auf, uns in Untersuchungshaft zu nehmen, sowie die Strafverfolgung aufzunehmen, da hier das Verbrechen eines ‚Versuchs einer erzwungenen Konversion‘ vorliege. Nun wollte der Polizeikommissar aber auch unsere Seite der Geschichte hören. Wir erklärten ihm: ‚Dieser Mullah und seine Freunde beschuldigen uns falsch. Wir haben uns friedlich und freundlich unterhalten. Wir haben niemanden unter Druck gesetzt und niemanden dazu gezwungen, Christ zu werden.‘
Der Kommissar sah, wie ruhig und besonnen wir auf die Anschuldigungen reagierten. Er war bereit, uns mit einer strengen Verwarnung gehen zu lassen. Liebe Missionsfreunde, bitte betet für Mohammed und Safi, die beiden Deckenmacher, sowie ihre muslimischen Freunde, dass sie zu Jesus Christus finden mögen. Ihre muslimischen Ortsleiter haben ihnen nun jeglichen Kontakt zu uns verboten. Bitte betet auch für unseren Dienst hier im Land – es wird von Tag zu Tag schwieriger, für Christus öffentlich hier in unserem Land Zeugnis abzulegen.“
*Name geändert