UNSERE BLINDENSCHULE
Ein Literatur-Einsatz in Isperich
Auch in Bulgarien darf die Arbeit der Karmelmission unter Muslimen weitergehen. Seit der „Wende“ Anfang der 90er Jahre sind wir hier unter der im Nordosten Bulgariens lebenden türkischen Minderheit missionarisch aktiv. Gott schenkte einen geistlichen Aufbruch und es kam zur Gründung einer Gemeinde von ehemaligen Muslimen. Br. Tarik* und seine Frau leiten diese Gemeinde. Immer wieder führen sie auch evangelistische Einsätze in dieser muslimisch geprägten Gegend durch. Br. Arif berichtet uns von einem kürzlichen Missionseinsatz in der Kleinstadt Isperich:
„Isperich liegt 35 km nordöstlich von Razgrad. Jeden Freitag gibt es dort einen großen Markt. Es kommen viele Leute aus 36 Dörfern um Isperich. Das sind mehrheitlich türkische Dörfer. Fast alle sind Muslime. Dort haben wir unseren Literaturtisch aufgestellt. Wir verteilten unsere Schriften „Das Kreuz im Evangelium und Koran“, „Wie beten wir?“, das Lukas-Evangelium und ein Faltblatt mit dem Titel „Das Leben Jesu“.
Ein Mann – er heißt Ibrahim* (70 Jahre alt) – zeigte Interesse an den Schriften. Als ich sagte, die Schriften seien kostenlos, nahm er von jedem Büchlein ein Exemplar. Ich las ihm aus dem Römerbrief 3,21-24 vor, das Wort von der freien Erlösung durch Christus.
Ibrahim sagte: ‚Das sind zu hohe Gedanken. Ich muss zur Moschee, das Mittagsgebet beginnt gleich. Ich werde diese Bücher meinem Bruder schenken. Er liest gerne Bücher und hat Zeit dafür.‘ Ich sagte: ‚Ibrahim, ich gebe dir die gleichen Bücher für deinen Bruder. Vor dem Richterstuhl Gottes kann dir dein Bruder nicht helfen.‘ Ibrahim wurde nachdenklich. ‚Alle Menschen sind Sünder, habe ich vorhin gehört. Das stimmt‘, sagte er. Ich sagte ihm: ‚Das sind nicht meine Worte, sondern Gottes Wort.‘ Ibrahim fragte weiter: ‚Und der Sünder wird einfach so freigesprochen, ohne Gebet, ohne Fasten, ohne Pilgerfahrt, ohne Almosen?‘ Ich sagte: ‚Ja, da hast du fast das ganze Evangelium begriffen. Der Sünder wird erlöst allein aus der Gnade Gottes durch Jesus Christus.‘ Ich bat ihn, zuhause in aller Ruhe das Lukas-Evangelium zu lesen und wenn es ihm möglich ist, sonntags unsere Gemeinde zu besuchen.
Eine junge Frau (23 Jahre alt) kam an unseren Büchertisch. Sie dankte uns für die Bücher. Sie sagte, sie bete fünfmal am Tag zuhause und habe einige Korankapitel auswendig gelernt. Sie sagte, sie hoffe auf die Barmherzigkeit Allahs, dass er sie mit dem Paradies belohnt. Ich las ihr auch Römer 3, 21-24 vor und erklärte, was es bedeutet, aus der Gnade durch Jesus gerettet zu werden.
Nicht alle Menschen sind freundlich zu uns. Eine junge Frau, die zusammen mit ihren Neffen zu unserem Tisch kam, zeigte erst Interesse an den Schriften und nahm sie auch mit. Als ich aber vom Sohn Gottes sprach, wurde ihr Gesicht fast rot vor Wut. Sie ließ die Bücher auf dem Tisch liegen und verließ uns schnell.
Als ich eine Pause machte und spazieren ging, um Bilder zu machen, hörte ich zwei Männer miteinander reden. Der eine sagte zum anderen: ‚Dort drüben verteilt ein Christ kostenlos Bücher. Die gleichen Bücher sah ich neulich bei unserem Imam. Die lagen auf seinem Tisch.‘
Liebe Geschwister, bitte betet für unsere Einsätze hier in Bulgarien, dass Gott reiche Frucht schenkt!“
*Name geändert
Die Arbeit der Karmelmission unter Muslimen in Bulgarien wird ermöglicht durch die Gebete und Spenden unserer Missionsfreunde!