UNSERE BLINDENSCHULE

Eine wundersame Wendung – Offizier der Kampfgruppe ist von unserer Arbeit beeindruckt

Immer wieder erleben unsere Mitarbeiter auf dem Missionsfeld, wie Gott ihnen in brenzligen Situationen beisteht und Wunder tut. Br. Rashid*, unser Mitarbeiter im Irak, schreibt uns von folgendem Vorfall, der sich vor einigen Wochen ereignete:

„Während eines Besuchs in einem der Flüchtlingslager in der Nähe von Bagdad verteilte ich die Kinderhefte der Karmelmission an interessierte muslimische Kinder und Bibeln an ihre Eltern. Auf einmal hörte ich hinter mir eine zornige Stimme, die lauter Flüche gegen mich aussprach. Ich sah, dass es ein Mann in seinen Fünfzigern war, der die typisch arabische Kleidung und Kopfbedeckung trug. Er kam auf uns zu und fotografierte uns und unser Fahrzeug. Er schrie uns an, wir sollten nie wieder in diesem Flüchtlingslager auftauchen und unterstellte uns, dass die medizinische Versorgung und auch die Lebensmittelhilfe, die wir anbieten, nur ein Vorwand seien, um Muslime zu konvertieren und in die Kirche zu bringen.

Wir hatten erst später verstanden, dass sowohl die Frau als auch die drei Töchter dieses Mannes, letztes Jahr an unserer kleinen Feier zum Muttertag teilgenommen hatten und dort die angebotenen Evangelien und Bücher gerne mitnahmen. Auf die Anschuldigungen antwortete ich mit der Erklärung, dass Menschen sich niemals durch mich verändern würden, sondern, dass es Gott selbst ist, der in einem Menschen Veränderung wirkt. Wenn ein Muslim Christ wird, so ist es Gottes Eingreifen und nicht mein Tun.

Eigentlich waren wir auch im Flüchtlingslager, um Herrn Abu Mahmoud* und seine Familie zu besuchen. Abu Mahmoud und seine Familie sind sehr interessiert am Wort Gottes. Wir denken, dass sie kurz davorstehen, Jesus Christus als ihren Herrn und Heiland anzunehmen. Als Abu Mahmoud diesen Mann, der Flüche gegen mich ausgesprochen hatte, bemerkte, sagte er bestimmt: ‚Diese Christen sind meine Gäste und Sie greifen sie einfach an. Das geht so nicht. Bitte lassen Sie sofort meine Besucher in Ruhe!‘ Ohne ein weiteres Wort zu sagen, verließ der Mann das Flüchtlingslager.

Eigentlich dachte ich, die Sache sei ausgestanden, aber eine Woche später erhielt ich eine Vorladung eines Offiziers einer schiitischen Kampfgruppe, der für die Sicherheit im Flüchtlingslager verantwortlich ist und mich verhören wollte. Offensichtlich hatte der Mann sich über mich beschwert. Der Schreck fuhr mir in alle Glieder. Im ersten Moment bekam ich große Angst vor dem Verhör, nahm mir dann aber Zeit zum Gebet und fastete. Am folgenden Morgen betete ich um Weisheit und stellte mir den ersten Vers des 43. Kapitels des Jesaja-Buchs vor Augen: ‚Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst.‘ Meine Angst und Unsicherheit waren verflogen. Gott hatte mich durch Sein Wort getröstet.

Im Hauptquartier der Kampfgruppe angekommen, beschuldigte mich jetzt der Offizier, Muslime zum Christentum zu konvertieren. Ich antwortete, indem ich ihm Fotos aus unserer Arbeit zeigte. Auf diesen Bildern sah der Beamte, wie wir Lebensmittel verteilen, medizinische Hilfe leisten, aber auch wie Menschen bei uns in der Gemeinde Lieder singen und dabei einen glücklichen Eindruck machen. Der Offizier war überrascht, diese Bilder zu sehen, aber irgendwie auch ziemlich beeindruckt. Er wollte noch mehr davon wissen, was wir dort in den Flüchtlingslagern tun und stellte eine Frage nach der anderen.

Am Ende dankte mir der Offizier für unseren Einsatz, den wir für die Armen leisten, und meinte, dass sie als Schiitengruppe gar nicht in der Lage wären, all das zu tun. Er gab mir die Erlaubnis, jeden, der Interesse hat, in die Gemeinde einzuladen und entschuldigte sich immer wieder bei mir für die Unannehmlichkeiten. Durch die Anschuldigungen dieses Mannes aus dem Flüchtlingslager schenkte Gott mir jetzt auf einmal eine offizielle Erlaubnis, muslimische Familien in die Kirche zum Gottesdienst einzuladen.“

*Name geändert

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