UNSERE BLINDENSCHULE
„Ich möchte im Glauben an Jesus diese Erde verlassen“
In dieser Adventszeit dürfen wir uns besonders daran erinnern, dass Gott aufgrund Seiner unendlich großen Liebe Seinen eigenen Sohn, Jesus Christus, auf diese Erde sandte, damit wir durch Ihn ewiges Leben haben können. Über diese Liebe Gottes können wir nur staunen und Gott für Seine Barmherzigkeit und Fürsorge danken. Auch in der islamischen Welt erkennen wir immer wieder: Muslime begreifen, dass Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, sie so unendlich liebt, dass Er Seinen Sohn auf diese Welt gesandt hat und Jesus dann aus Liebe auch für sie gestorben und auferstanden ist.
Im Irak erlebt es unser einheimischer Mitarbeiter Br. Rashid zusammen mit seiner Frau Sr. Ida immer wieder, wie Muslime von der Liebe Gottes überwältigt werden und sie ihr Vertrauen ganz auf Jesus Christus setzen. Br. Rashid berichtet:
„Während einer unserer Einsätze im Flüchtlingslager Za’faraniyya nahe Bagdad lernten wir eine junge Frau namens Scheima kennen. Sie war eine schiitische Muslimin aus Diyala nordöstlich der irakischen Hauptstadt Bagdad. Ihre Mutter bat uns, sie zu besuchen und ärztlich zu betreuen, da Scheima krank war und unter schrecklichen Schmerzen litt. Sofort machten wir uns auf, diese junge Frau zu besuchen. Da aber weitere Abklärungen nötig wurden, brachten wir sie zu einer Ultraschalluntersuchung in ein Krankenhaus in Bagdad.
Nach mehreren Untersuchungen stand die Diagnose fest: Gebärmutterkrebs. Eine Operation war ausgeschlossen, da ihr Gesundheitszustand dies nicht zugelassen hätte. Die Ärzte im Krankenhaus sagten uns klar, dass Scheima nicht mehr lange leben würde. Sie wurde nun wieder zurück ins Flüchtlingslager gebracht.
In den nächsten Wochen besuchten wir Scheima alle 3-4 Tage. Meine Frau und ich erzählten ihr von Jesus Christus und von Seiner Liebe für uns Menschen. Wir erzählten ihr, wie Er auf diese Erde kam, um die Menschen vor der ewigen Verdammnis zu retten und ihnen ewiges Leben mit Ihm im Himmel zu schenken. Wir gaben ihr ein Neues Testament und lasen mit ihr zusammen die ersten Kapitel des Matthäus-Evangeliums. Bei unserem nächsten Besuch – nur drei Tage später – hatte Scheima schon das ganze Neue Testament gelesen. Sie hatte viele Fragen und wir erklärten ihr das ganze Evangelium.
In den Wochen darauf verschlechterte sich der Zustand Scheimas zusehends. Bei unserem letzten Besuch hielt sie mich ganz fest am Arm und sagte: ‚Bruder Rashid, bitte bete jetzt für mich. Ich möchte im Glauben an Jesus Christus diese Erde verlassen!‘ Wir beteten zusammen und dankten Gott, dass Seine Gemeinde im Irak um eine weitere Schwester reicher geworden war.
Scheima holte das Neue Testament, das unter ihrem Kopfkissen lag, hervor und bat mich, ihr Römer 8,38-39 laut vorzulesen: ‚Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.‘ An den Rand dieser Bibelstelle hatte sie mit zittriger Hand ein Datum geschrieben: ‚13. Juni 2021.‘ Sie sagte: ‚Pastor, an diesem Tag hat mich der Herr Jesus als seine Tochter angenommen.‘
Am folgenden Tag verließ uns Schwester Scheima und ist nun in der Ewigkeit bei Jesus.“
Liebe Missionsfreunde, Scheima hat verstanden, dass auch der Tod sie nicht von Gottes unendlich großer Liebe trennen kann. Auch wir dürfen uns jeden Moment unseres Lebens der Liebe Gottes gewiss sein. Dieser Advent kann eine Zeit der Freude über das sein, was Gott aus Liebe für uns getan hat: Er hat Jesus Christus auf diese Welt gesandt, damit wir ewiges Leben haben dürfen!
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- Flüchtlingshilfe, Medizinische Hilfe, Irak
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