UNSERE BLINDENSCHULE
„Wer kann einen Toten auferwecken?“
Nach dem Ende der Sowjetunion gab es kaum einheimische Christen in der Islamischen Republik Aserbaidschan. Gott hat es geschenkt, dass durch die Arbeit der Karmelmission tausende Aseri und Angehörige anderer Volksgruppen zum lebendigen Glauben an Jesus Christus gefunden haben. Im ganzen Land gibt es nun Hausgemeinden von ehemaligen Muslimen. Wir sind Gott dankbar für diese florierende Arbeit, die trotz aller Einschränkungen und Verfolgung weitergeht.
Einer unserer Mitarbeiter in Aserbaidschan ist Br. Deniz*, ein landesweit bekannter Sänger. Seitdem er als ehemaliger Muslim zum Glauben an Jesus fand, macht er aus seinem Glauben kein Geheimnis. Dadurch ist sein Wirkungskreis als Sänger eingeschränkt worden. Denn er besteht darauf, bei seinen Auftritten auch Jesus Christus zu bezeugen. Obwohl nun so manche Tür beruflich für Br. Deniz verschlossen ist, schenkt Gott ihm viele Gelegenheiten, mit Muslimen ins Gespräch über den Glauben zu kommen. Sie wollen wissen, warum er Christ geworden ist und stellen Fragen zur Lehre der Bibel. Solche Gespräche geben einen guten Einblick in das religiöse Denken von Muslimen, und wie wir ihren Fragen begegnen und sie auf Christus hinweisen können.
Br. Deniz hatte vor kurzem solch ein Gespräch mit Eldar*. Er berichtet:
„Eldar ist 70 Jahre alt und hatte den Wunsch mit mir zu sprechen. Er reiste zusammen mit seiner Frau und seiner Schwester an. Natürlich wurde für die Gäste zuerst ein Tisch mit leckerem Essen bereitgestellt. Nach der Tischgemeinschaft sprachen wir bei einer Tasse Tee aus dem Samowar dann über den Herrn Jesus.
Eldar leitete die Unterhaltung ein: ‚Wir wollten uns unbedingt mit dir treffen, weil wir mehr über Jesus hören wollten. Wer glaubst du, dass Jesus ist? Und wenn ihr betet und Gott um Dinge bittet, warum tut ihr das immer in seinem Namen?‘
Ich antwortete: ‚Allein Gott hat es geschenkt, dass ich erkennen durfte: Jesus ist nicht nur Mensch, er ist auch Gottes Sohn. Denn Jesus sagt: „Ich und der Vater sind eins.“ Und: „Was ihr in meinem Namen bitten werdet, das will ich tun.“‘
Eldar sagte: ‚Warum behauptet ihr, dass Jesus Gott ist? Das ist doch Gotteslästerung. Niemand außer Allah ist Gott!‘
Ich fuhr fort und stellte Eldar die Frage: ‚Wer kann einen Toten auferstehen lassen? Wer kann einem Blinden das Augenlicht schenken?‘
Eldar antwortete: ‚Natürlich allein Gott!‘
Ich sagte: ‚So ist es! All das hat Jesus getan. Mehr noch als das: Als er am Kreuz hing, hingen zwei Verbrecher zu seiner Seite. Einer von ihnen wandte sich an Jesus und flehte ihn an: „Gedenke an mich!“ Und Jesus sagte zu ihm: „Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.“ Denk darüber nach, Eldar! Jesus weckt Tote auf, öffnet die Augen der Blinden und führt Menschen ins Paradies.
Wenn ich Menschen gegenüber behaupte, dass ich gut singen kann, so kann ich das mit der Tat gleich belegen. Jesus hat seine Worte mit der Tat belegt! Ja, wer Jesus annimmt, der nimmt auch Gott, den Vater, an, denn Vater, Sohn und Heiliger Geist sind eins. Auch wir bestehen aus drei Teilen: Körper, Seele und Geist, aber wir sind ein einziger Mensch.‘
Ich konnte sehen, wie das Gesagte in Eldar zu wirken begann. Er war tief in Gedanken.
Ich fuhr fort: ‚Als Menschen können wir Gottes Gebote nicht vollkommen halten. Niemand von uns ist völlig gerecht. Aber Jesus hielt Gottes Gebote vollkommen. Dann hat er unsere Sünden am Kreuz getragen. Durch den Glauben an ihn können wir Kinder Gottes werden.‘
Ich fragte weiter: ‚Eldar, wenn du heute schlafen gehst und morgen nicht mehr aufwachst, wohin kommst du dann, ins Paradies oder in die Hölle?‘
‚Das kann kein Mensch wissen. Das weiß allein Allah!‘, antwortete Eldar.
‚Aber ich weiß‘, sagte ich, ‚dass, wer an Jesus glaubt, ewiges Leben hat. Wenn ihr Jesus annehmt, werdet ihr ewiges Leben im Himmel haben.‘
Zum Schluss schenkte ich ihnen einige Schriften der Karmelmission und ein Evangelium und sagte: ‚Evangelium heißt „Gute Nachricht“. Durch seine gute Nachricht ruft Gott dich und deine Familie zu einem ewigen Leben im Paradies.‘
Beim Abschied sagte Eldar: ‚Vielen Dank für das interessante Gespräch. Wir werden im Evangelium die Worte Jesu lesen. Danach laden wir dich und deine Familie zu uns nach Hause ein, damit wir uns weiter darüber unterhalten können.‘
Liebe Geschwister, bitte betet für diese Familie, dass der Herr ihnen die Tür zum Heil öffnet. Ich grüße alle Missionsfreunde!“
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