UNSERE BLINDENSCHULE
Ziegen für Witwen
Kenia, dieses wunderschöne Land an der Ostküste Afrikas, ist eigentlich ein mehrheitlich christlich geprägtes Land. Der Norden jedoch wird vom Islam dominiert. Hier ist auch das Operationsgebiet der islamistischen Terrormiliz Al-Shabaab (dt. „die Jugend (Allahs)“). Aus diesem trockenen Norden des Landes stammt auch unser Mitarbeiter Br. Adamu*. Als 12-Jähriger fand er zum Glauben an Jesus – und musste dann vor seinen eigenen muslimischen Angehörigen fliehen, die ihn umbringen wollten. Heute ist es ihm ein großes Anliegen, sein muslimisches Heimatgebiet mit der guten Nachricht von Jesus Christus zu erreichen. Dabei spielt die evangelistische Literatur der Karmelmission für Muslime eine große Rolle. Br. Adamu koordiniert ein Netzwerk von mehr als 1000 freiwilligen Literaturverteilern, die die christliche Literatur in die muslimischen Dörfer Nord-Kenias bringen.
Leider werden diese freiwilligen Helfer immer wieder das Ziel islamistischer Angriffe. Die Liste derjenigen, die schon einem Mordanschlag zum Opfer gefallen sind, ist lang. Das ist eine große Tragödie. Schlimm ist auch das Schicksal der Hinterbliebenen. Die Ehefrauen der ermordeten Literaturverteiler, die jetzt Witwen sind, müssen nun zusehen, wie sie sich selbst und ihre Kinder irgendwie versorgen. Es ist Br. Adamu ein Anliegen, Witwen wie diesen, aber auch anderen Frauen, die ihre Ehemänner verloren haben und sich jetzt in einer Notlage befinden, beizustehen. So startete er eine Aktion, um 160 Witwen mit jeweils zwei weiblichen Ziegen zu versorgen. Diese würden eine wesentliche Erleichterung für die Witwen bei der Versorgung ihrer Kinder bedeuten. Der regelmäßige Verkauf von kleinen Zicklein ermöglicht darüber hinaus auch den Schulbesuch der Kinder.
Br. Adamu berichtet uns:
„Wir danken euch für eure gewaltige Unterstützung, die ihr den leidenden Witwen durch das Ziegenprojekt habt zukommen lassen. Durch eure Hilfe haben wir es geschafft, 320 Ziegen an 160 Witwen zu verteilen, und zwar je zwei weibliche Ziegen pro Witwe. Die Witwen sind Frauen, die traumatische Erlebnisse hinter sich haben – sie alle haben ihre Ehemänner verloren, die die alleinigen Versorger der jeweiligen Familien gewesen waren.
Dieses Projekt hat uns ein tiefes Verständnis gegeben von der göttlichen Liebe unseres Herrn zu denen, die verzweifelt sind, die sich selbst irgendwie durchschlagen und ihre Familien täglich irgendwie versorgen müssen. Nach der Verteilung konnten die Witwen ihre Freude darüber, Ziegen erhalten zu haben, nicht verbergen. Welch eine Erleichterung in ihrer Not! In diesem Projekt haben wir ganz praktisch den Vers aus Jakobus 1,27 umgesetzt: ‚Ein reiner und unbefleckter Gottesdienst vor Gott, dem Vater, ist der: die Waisen und Witwen in ihrer Trübsal besuchen und sich selbst von der Welt unbefleckt halten.‘ Leben wurden berührt und verändert.“
Eine, die im Rahmen dieser Hilfsaktion von Br. Adamu zwei Ziegen geschenkt bekam, war Habiba*. Sie erzählt: „Ich bin Mutter von sechs Kindern. Mein Leben wurde zum Albtraum, als ich meinen Ehemann Galo* vor zwei Jahren verlor. Er wurde von Islamisten entführt und ermordet. Daraufhin wurde das Leben für mich und meine sechs Kinder hart.
Als ich nun von euch zwei trächtige Ziegen geschenkt bekam, konnte ich mein Glück kaum fassen. Durch den Verkauf der neugeborenen Zicklein können meine beiden ältesten Kinder wieder die Schule besuchen. Die gesunde Ziegenmilch gibt uns neue Kraft. Meine zwei Jüngsten umarmen jeden Abend unsere Ziegen, bevor sie schlafen gehen. Sie haben einer der Ziegen den Namen ‚Gnade‘ gegeben. Wir haben beschlossen, das allererste neugeborene Zicklein unserer Nachbarin zu schenken, die auch Witwe ist.“
Wir sind Gott dankbar, dass wir als Mission Witwen wie Habiba auf diese Art und Weise praktisch die Liebe Gottes bezeugen können. Vielen Dank auch für Ihre Gebete und Unterstützung.
*Name geändert
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- Ziegenprojekt, Literatur, Kenia
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